Soll ich soll ich nicht? Ist es wirklich notwendig, dass mein Kind Taschengeld bekommt. Ich habe gar keine Lust mich mit dem Thema zu beschäftigen. Wenn dir beim Stichwort Taschengeld vor allem diese Fragen durch den Kopf gehen, dann betrachtest du Taschengeld von einer ziemlich negativen Seite. Als Pflicht, als lästiges To Do, um das du nicht herumkommst und das alle ja irgendwie machen und dem du dich irgendwann auch beugen musst. Aber soll ich dir was verraten: Taschengeld entlastet auch.
Taschengeld ist vor allem auch eins. Eine riesengroße Chance. Darauf, dass dein Kind irgendwann als junger Erwachsener klug mit Geld umgehen kann. Dass er oder sie weiß, wie man spart, bewusst konsumiert, Geld verdient und für sich arbeiten lässt, also auch an der Börse investiert.
Die Ziele klingen viel größer und komplizierter als Taschengeld (und sind es in Wahrheit auch – zumindest ganz in der Tiefe). In diesem Blog-Artikel habe ich dir 3 Gründe für Taschengeld zusammengefasst. Alle aus Elternsicht, denn für Kinder gibt es natürlich noch mehr. Du erfährst hier warum Taschengeld dein Leben leichter macht und wie Taschengeld zahlen dich als Elternteil entlastet.
Taschengeld als wirksame Waffe gegen „Ich will das aber jetzt haben“
Wie oft hast du die Diskussion schon geführt: Ich will das aber haben! Ich will. Ich will. Ich will und mit jedem Nein von dir wurde es nur noch schlimmer. Wenn du deinem Kind Taschengeld zahlst, hast du einen Joker in der Tasche. Du kannst dich einfach immer darauf beziehen. Hast du dein Taschengeld dabei? Möchtest du das von deinem Taschengeld bezahlen? Du bist nicht mehr (haupt)verantwortlich, denn dein Kind kann die Konsumentscheidung selbst treffen.
Mit den Fragen bringst du dein Kind dazu, über die Kaufentscheidung nachzudenken. Ist mir das Produkt, nachdem ich gerade so lautstark verlange, mein Geld wert. Will ich es wirklich haben oder gibt es etwas Größeres, Teureres für das es sich lohnt, jetzt zu verzichten. Besondere Wirkung entfalten diese Fragen natürlich, wenn du mit deinem Kind ein Sparziel vereinbart hast, für das ihr regelmäßig Taschengeld zur Seite legt.
Mit Taschengeld gelingt GeldBildung Schritt für Schritt
Taschengeld ist Lehrgeld. Mit Taschengeld übt dein Kind den Umgang mit Geld. Es nimmt am Wirtschaftsleben teil. Ist Konsument. Tätigt Fehlkäufe, lernt sich sein Geld einzuteilen oder wie es sich anfühlt pleite zu sein. Fehler mit Taschengeld zu machen tut nicht so weh, wie später mit dem ersten Gehalt. Je älter dein Kind wird, umso schwerwiegender können finanzielle Fehlentscheidungen sich auswirken; einfach weil die Summen größer sind. Mit Taschengeld hast du jede Woche die Chance, deinem Kind den klugen Umgang mit Geld beizubringen.
Es gibt jede Woche, die Gelegenheit über Geld zu sprechen, deinen eigenen Umgang zu reflektieren und dein Kind ins Haushalten, Wirtschaften, Planen und Geldausgeben einzubinden. Entscheidest du dich früh deinem Kind Taschengeld zu zahlen und ihm oder ihr im besten Fall noch eine Portion finanzielles Grundwissen mit auf den Weg zu geben, dann ist dein Kind spätestens mit 18 Jahren gut aufgestellt und das Risiko, dass teure Fehler passieren gering.
Taschengeld ist anerkanntes Mittel zum Zweck
Schon unsere Großeltern und Eltern haben Taschengeld bekommen. Auch wenn es in Deutschland nach wie vor nicht üblich ist, offen über Geld zu sprechen, so ist Taschengeld doch seit mehreren Generationen ein erlaubtes Mittel zum Zweck. Mit Taschengeld sollen die Kinder den klugen Umgang mit Geld lernen. Sie dürfen darüber verfügen. Sie werden damit zum Beispiel für gute Noten oder die Mithilfe im Haushalt entlohnt. Für jede Eins gibt es nen Fünfer von Oma. Viele Schüler*innen wurden so oder so ähnlich zu Höchstleistungen motiviert.
Während es uns sonst schwer fällt, in unserem Umfeld über Geld zu sprechen und unsere Bemühungen rund um die GeldBildung Ausdruck zu verleihen, macht Taschengeld es dir einfacher zu erklären, warum dein Kind sich plötzlich für Geld interessiert, warum es wissen will, wie viel der Onkel verdient oder das Auto von Opa gekostet hat. Es ist nicht peinlich, wenn das Kind Verwandte auf der Familienfeier plötzlich nach Geld fragt, weil es doch so gerne das große Lego-Feuerwehr-Auto haben möchte. Mit einem lässigen: „Wir reden über Geld, weil es jetzt bei uns Taschengeld gibt.“ kannst du die verwunderten oder bisweilen sogar missbilligenden Blicke abwehren.
Es fällt leichter mit Oma und Opa zu reden und sie darum zu bitten keine Geschenke mehr zu kaufen oder dem Kind einfach so Geld zuzustecken, wenn sie die Hintergründe verstehen und wissen, dass du mithilfe von Sparzielen und verschiedenen Spardosen deinem Kind den klugen Umgang mit Geld beibringen möchtest.
1 Kommentar zu „Taschengeld entlastet. 3 etwas andere Gründe für Taschengeld“
Gibt es wirklich Eltern, die darüber nachdenken, ob sie ihren Kids Taschengeld geben sollten oder nicht? Taschengeld ist doch so wichtig, um den Umgang mit Geld überhaupt erst zu erlernen als Kind. Ich habe immer Taschengeld bekommen – gestaffelt nach Alter – und es hat mich so stolz gemacht, mein eigenes Sparschwein verwalten zu können. Und heute kann ich zurecht von mir behaupten, sehr gut mit Geld umgehen zu können und selbstbewusst sehr gute Investmententscheidungen zu treffen. Und das ist wirklich unbezahlbar!