Wusstest du, dass die Deutschen beim Thema Finanzen am allermeisten ihrer Familie und Freunden vertrauen? Die Gesellschaft für Konsumforschung hat herausgefunden, dass 60% der Deutschen finanzielle Ratschläge von Familienmitgliedern annehmen. Nur 40% vertrauen hingegen Banken und nur 20-35% unabhängigen Finanzberatern und staatlichen Institutionen. Spannend oder?
Auch bei mir ist das so: Bei Banken und Beratern bin ich kritisch. Da sitzt ganz schnell der kleine Teufel auf der Schulter, der sagt: „Die wollen dir doch eh nur etwas verkaufen. Sei auf der Hut“. Da ticke ich ganz anders als meine Eltern, die fast schon ein freundliches Verhältnis zu ihren Bankberatern und Steuerberatern pflegen.
Ansonsten kann ich mich nur bei meinen Eltern bedanken, denn auch, wenn ich im Rückblick, das Gefühl habe, wir hätten (noch) mehr über Geld sprechen können, habe ich beim Schreiben dieses Artikels gemerkt, wie viel ich von meinen Eltern über Geld gelernt habe.
Hier sind 4 Dinge, die ich von meinen Eltern über Geld gelernt habe
In diesem Artikel mache ich mir darüber Gedanken, was ich von meinen Eltern über Geld gelernt habe und möchte, dich dazu aufrufen mitzumachen. Denk mal darüber nach! Was hast du von deinen Eltern (über Geld) gelernt. Denn das ist wichtig. Meine Eltern haben – und deine sicher auch – den Grundstein dafür gelegt, was ich (über Geld) denke, wie ich damit umgehe – und was ich an meine Kinder weitergebe. Los geht’s.
1. Reich wird man vom Behalten und nicht vom Ausgeben
Ich kann mich an keine bewussten Handlungen oder Gewohnheiten erinnern, wie wir als Familie gespart haben. Aber diesen Spruch habe ich im Ohr, wenn ich darüber nachdenke, ob ich mir etwas gönnen soll oder nicht. Dabei geht es nicht um Anschaffungen, die wichtig oder notwendig sind. Da war meine Mutter immer großzügig. Egal, ob es um neue Sportschuhe oder XY ging. Der Spruch fällt mir ein, wenn ich von einem Luxusurlaub in Afrika träume oder überlege, ob 400 Dollar für einen Helikopterflug über den Gran Canyon gerechtfertigt sind. Der Spruch verdrängt jedes „Ach gönn dir“ mit einer solchen Heftigkeit, dass ich lachen muss. Für dieses Eintrichtern bin ich meiner Mutter sehr dankbar. Denn bewusster Konsum ist die Basis für Wohlstand – oder zumindest keine Geldprobleme.
2. Investieren ist normal
Frag mich jetzt bitte nicht, welche Aktien meine Eltern im Depot hatten oder haben. Darüber haben wir nicht explizit gesprochen. Aber ich kann mich noch gut daran erinnern, dass wir Dividende kassiert und dann zum Shoppen gegangen sind und das meine Eltern auf einen ganz besonderen Aktien-Coup mit Sekt angestoßen haben. Dass sie Aktien gekauft und liegen gelassen haben. Teilweise Jahrzehnte lang. Auch ohne viele Gespräche über Geld, denn die gab es bei uns leider nicht so oft, habe ich zwischen den Zeilen gelernt, dass Investieren einfach dazugehört.
3. Statussymbole haben keinen Wert
Uhren, Autos, Luxusurlaub, Markenklamotten – brauchen wir nicht. Mehr muss ich dazu nicht sagen. Ich sehe das genauso.
4. Frauen und Finanzen. Ein Perfect Match
Börsen-TV beim Bügeln. Redeverbot bei den Börsennachrichten vor der Tagesschau, eine Mutter, die ganz selbstverständlich, die Finanzen regelt, die Steuer macht und investiert – das war in meiner Kindheit völlig normal. Erst später und vor allem in vielen Gesprächen beim Finanzstammtisch in München habe ich gemerkt, dass es eine Ausnahme war, für die ich (erneut) sehr dankbar bin.
2 Kommentare zu „Danke Mama! Das habe ich von meinen Eltern über Geld gelernt“
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Hi Marcella! Es ist wirklich so: So wie wir es vorgelebt bekommen, so handeln wir. Auch beim Thema Finanzen. Vorbilder sind wichtig und können über unsere Fähigkeit, unser Geld zu vermehren, oder unseren finanziellen Untergang bestimmen. Deshalb ist es so wichtig, jüngeren Menschen gute Finanzvorbilder zu sein – vor allem als Frau! 🙂