Weihnachten ist das Gegenteil von Sparen. Weihnachten ist eine Konsumschlacht. Weihnachten beginnt im September, wenn ich meinen Einkaufswagen im Spätsommer durch Berge von Lebkuchen, Pfeffernüssen und Dominosteinen schiebe – im besten Fall noch in Flip Flops.
Der Startschuss zum Weihnachtsgeschäft fällt dann am Black Friday. Die erste große Gelegenheit für superheiße Deals und Rabatte – egal auf was. Auf Smartphones, Fashion, Küchengeräte und Spielsachen. Die erste Gelegenheit schon mal ausgiebig nach Weihnachtsgeschenken zu googlen und zuzuschlagen – am besten online. Da gibt es nämlich auch noch die CyberWeek und überhaupt die Black Week – warum sollte man die Möglichkeit richtig viel Geld zu sparen auch nur auf einen Tag beschränken. Eine Woche ist ja viel besser.
Und ich kann nicht sagen, dass ich unbeteiligt bin und das ganze Treiben mit distanzierter Gelassenheit betrachte, denn ich liebe Weihnachten und lasse mich gerne einlullen von der inszenierten Fröhlichkeit, Harmonie und Gemütlichkeit und ich möchte ja auch Geld sparen. Von daher ist der Black Friday eine tolle Gelegenheit.
5 Tipps, den Black Friday (finanziell) zu überleben
Schalte dein Handy aus
Checke bloß nicht deine E-Mails und wirf keinen Blick in die Shopping-Apps, die du installiert hast. Am besten von Mitte November bis Ende Dezember. Nur dann kannst du sicher sein, dass dich die Rabatt-Coupons und blinkenden Sonderangebote tatsächlich kalt lassen und du kein Geld ausgibst.
Schreibe einen Wunschzettel
Egal, ob du Wunschzettel oder Einkaufsliste dazu sagst. Notiere alle Geschenke, Wünsche und Anschaffungen, über die du nachdenkst. Für dich selbst und andere. Wenn du Mitte Oktober damit anfängst und den Preis im Blick hast, kannst du am Black Friday schauen, ob der Preis günstig ist und du tatsächlich Geld sparst.
Sei ehrlich zu dir selbst
Was ist dir das Produkt denn wert? Ich persönlich habe Anker im Kopf. Wenn eine Jeans meiner Lieblingsmarke nur 25 Euro kostet, dann ist das für mich sehr günstig. Wenn das Paar Schuhe unter 50 Euro rutscht, dann schlage ich zu. Bei einem Mantel liegt die Grenze bei 100 Euro. Dabei ist es dann auch egal, wie hoch der Preis vorher war. Wenn das Produkt mir wirklich gefällt und passt, dann erlaube ich mir den Kauf. Ich kaufe nie etwas, weil es 30% oder 50% reduziert ist.
Entrümpele dein E-Mail-Postfach
Verabschiede dich von allen Newslettern, die du eh nicht liest und die dich spätestens Mitte November mit Gutscheincodes in Versuchung führen. Wenn du gar nicht weißt, wie viel du theoretisch hättest sparen können, dann jucken deine Finger auch nicht so, doch noch mal schnell im Onlineshop zu stöbern.
Vorher sparen
Wenn du dich doch ins Shoppingabenteuer stürzen möchtest, einfach weil es Spaß macht und du gerne Schnäppchenjäger bist, dann los. Dann gebe dem Kribbeln nach und geh shoppen. Im besten Fall hast du dich aber darauf vorbereitet und dir die Monate vorher ein Budget dafür angespart. Wie man das macht? Suche bei Instagram oder Youtube mal nach dem Stichwort „Budgetieren“ oder „Umschlagmethode“. So macht Shopping dann nämlich richtig Spaß.
Mein persönlicher Black Friday
Ich gebe es zu: Ich habe heute am Black Friday auch schon meinen Wunschzettel durchforstet und geguckt, ob nicht das ein oder andere Produkt doch zufälligerweise reduziert ist. In der Tat sind es 5 Artikel, die ich dann in den Warenkorb geschoben habe: Klamotten für mich. Weihnachtsgeschenke für die Kinder, eine Tarteform, die ich immer schon mal haben wollte. Immerhin sind sie jetzt erstmal nur in den Warenkorb vorgerückt.
Bisher habe ich mich beherrscht und noch nicht auf den Bestellen-Button geklickt. Wenn sie morgen da noch liegen, lösche ich sie wieder raus. Mache ich immer so. Dem Wunsch nach Shopping nachgeben. Alles hemmungslos in den Warenkorb schieben und dann vergessen.
Ich weiß auch nicht wie, aber es klappt. Meistens. Zumindest bei Sachen für mich.
Bei dem tollen Legoschiff für 49,99€ ist das anders. Das ist nämlich echt groß und deshalb günstig. Zumindest für Lego. Und ich liebe Lego – genauso wie meine Jungs. Der Große und die Kleinen. Und die Idee zusammen unterm Baum zu bauen ist auch wunderschön. Zumindest theoretisch. Praktisch kann ich das Geschrei schon hören, weil alle gleichzeitig daran bauen wollen. Aber so ist es ja meistens. Nach dem schönen Shopping-Schein holt einen die kalte Realität wieder zurück ins Leben. In diesem Sinne „Happy Black Friday“. 🥳